Die zwangsweise Umrüstung auf sogenannte Smarte Stromzähler sollte angeblich so viele Vorteile bringen. Allerdings scheitern sie häufig schon bei der einfachen Aufgabe uns den aktuellen Stromverbrauch anzuzeigen! Doch es gibt Abhilfe!
Vorteile haben vor allem die Stromlieferanten. Sie müssen nun nicht mehr von Haus zu Haus gehen um die Zähler abzulesen. Als Kunde hat man weiterhin nur eingeschränkte Möglichkeiten den eigenen Stromverbrauch zu kontrollieren. An dieser Stelle zeigen wir Wege auf, wie man es dennoch realisieren kann.
Wie Sie einzelne Stromfreser aufspüren können, haben wir bereits in einem anderen Beitrag gezeigt. Den Stromverbrauch in einem bestimmten Zeitraum zu überprüfen um z.B. Sparmaßnahmen setzen zu können, ist leider auch mit den ach so intelligenten Stromzählern gar nicht einfach. Aber es gibt mehrere Methoden wie es gelingt.
Methode 1 – Ablesen
Die leider aufwendigste und zugleich ungenaueste Methode, dafür komplett kostenlos, ist die Anzeige des Tagesverbrauchs direkt am Zähler.
Der Tageszähler wird für gewöhnlich um Mitternacht zurückgesetzt und startet wieder bei 0 kWh. Liest man den Zähler nun täglich zur gleichen Uhrzeit ab, kann man den täglichen Durchschnittsverbrauch ermitteln. Gleiches gilt natürlich für den Wochen- und Monatsverbrauch.
Der Nachteil dabei: Vergisst man auf die Ablesung oder kann nicht täglich zur exakt gleichen Zeit ablesen, sind die Daten schnell sehr ungenau bzw. lückenhaft. Außedem lassen sich sehr kurze Zeiträume kaum auswerten.
Methode 2 – Kundenportal
Viele Stromlieferanten bieten Kunden den Zugriff auf ein eigenes Onlineportal an. Nach Registrierung kann man dort seinen Stromverbrauch einsehen. In unserem Fall werden die Daten 1x täglich übertragen. Diese Methode ist deutlich komfortabler als die händische Ablesung, auch entfällt das lästige notieren.
Noch genauer wird es mit der Option, die Zählerdaten alle 15 Minuten an den Stromanbieter übertragen zu lassen. Die Auswertung kann detaillierter erfolgen, der eigene Verbrauch besser nachvollzogen werden.

Für viele Interessierte mag das bereits ausreichend sein, doch wir möchten es noch genauer wissen. Darum haben wir uns für die 3. Methode entschieden!
Methode 3 – P1 Meter
Die meisten Smartmeter verfügen über eine P1 Kundenschnittstelle, dabei handelt es sich um einen einfachen RJ45-Anschluss. An diesen Anschluss kann ein P1 Meter eingesteckt werden. Das ist ein kleines Messgerät das völlig legal und ohne monatliche Kosten genutzt werden kann. Nötig ist lediglich eine WLAN-Verbindung, damit das Gerät die Daten übertragen kann.
Gerät am Zähler anstecken, App am Handy installieren, Registrierung durchführen. Zumeist benötigt man nun noch einen Code, damit die verschlüsselten Zählerdaten ausgelesen werden können. Diesen Code erhält man vom Stromanbieter recht schnell und unkompliziert. Installation und Aktivierung haben bei uns nur etwa 15 Minuten gedauert.
Sobald der P1 Meter aktiviert ist, zeichnet er durchgehend den Stromverbrauch auf. Über die App am Handy hat man nun jederzeit Übersicht über den aktuellen Verbrauch. Und das sogar fast auf die Sekunde aktuell und von überall wo das Handy Internetempfang hat!
Zusätzlich zum derzeitigen Verbrauch lässt sich auch ein längerer Zeitraum anzeigen und auswerten. Genauer geht es kaum noch.

Methode 4 – Smart Plug
Falls noch kein smarter Stromzähler verbaut wurde, oder Ihr WLAN nicht bis zum Stromzähler reicht, können Sie Ihren Stromverbrauch dennoch im Auge behalten. Zumindest soweit es die Geräte angeht, die an einer Steckdose hängen.
Dazu müssen Sie lediglich sogenannte Smart Plugs zwischen Steckdose und Gerät einstecken und schon wird der Stromverbrauch des Geräts automatisch dokumentiert. Das bringt einen großen Vorteil mit sich. Denn anstatt nur den Gesamtverbrauch zu sehen, hat man damit die Möglichkeit, einzelne Geräte genauer auszuwerten.
Wir selbst nutzen die EcoFlow Smart Plug. Durch diese kleinen Helfer wissen wir nun, dass sich unser Hauswasserwerk zwar 650 Watt genehmigt, jedoch pro Tag nur etwa 60 Wh Strom verbraucht, da es sich nur selten einschaltet. Diese 0,06 kWh täglich sind deutlich weniger als wir erwartet hatten. Umgekehrt benötigt der Geschirrspüler etwa 1,5 kWh pro Waschladung. Unser Kühlschrank mit großem Gefrierfach benötigt im Durchschnitt 580 Wh täglich.
Da wir jeden Stecker auch Unterwegs über die App ein- und ausschalten können, sparen wir zusätzlich ohne großen Aufwand Strom.