Haben Sie sich auch schon einmal über eine viel zu hohe Stromrechnung geärgert, oder sich gefragt, ob sie wirklich um so viel mehr Strom verbrauchen als andere Haushalte? Wir zeigen Ihnen, wie sie das herausfinden!
Beginnen wir mit der Frage, ob der eigene Stromverbrauch wirklich zu hoch ist. Durchschnittswerte findet man häufig im Internet, doch die sind nicht immer aussagekräftig.
Wie viel Strom man verbraucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Größe der Wohnung bzw. des Hauses. Von der Anzahl der Personen und auch wie viele und welche Geräte man betreibt. Und nicht zuletzt wie man die Wohnung oder das Haus beheizt. Auf eine Wohnung bezogen verbraucht ein Haushalt mit 3 Personen etwa 4 bis 5 kWh Strom pro Tag. Eine 3-köpfige Familie die in einem Haus lebt, verbraucht im Durchschnitt 10 bis 15 kWh.
Um nun herauszufinden ob man selber wirklich zu viel Strom verbraucht, sollte man am besten die letzten 2 bis 3 Jahresabrechnungen zur Hand nehmen. Hier ist der Gesamtverbrauch in Kilowattstunden angegeben.
Nun sieht man sich den Gesamtverbrauch eines ganzen Abrechnungszeitraums an, und errechnet sich anhand der Daten den durchschnittlichen Tagesverbrauch. Dazu teilt man die verbrauchten kWh durch die Anzahl der Tage die abgerechnet wurden. In den meisten Fällen wird es ziemlich genau ein Jahr sein.
Einsparungspotential
Wie schon erwähnt, ist der tatsächliche Verbrauch sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab.
Doch keine Sorge, auch wenn Ihr Verbrauch recht hoch ist, man kann fast immer noch viel Energie einsparen!
Ein Beispiel: Wir, 3 Erwachsene, haben in einer 90m² Wohnung im Durchschnitt täglich 7,7 kWh Strom verbraucht. Das war bevor wir uns mit dem Thema Energiesparen auseinandergesetzt haben! Mittlerweile leben wir in einem alten Haus mit doppelter Wohnfläche und verbrauchen nur etwa 6,7 kWh pro Tag. Unseren Strombedarf werden wir in Zukunft mit Hilfe unseres Balkonkraftwerks noch weiter senken.
Energie einzusparen bedarf keiner großen Anstrengung, man muss sich nur bewusst werden welche Geräte wie viel Strom verbrauchen.
Stromfresser aufspüren
Kommt einem der eigene Stromverbrauch zu hoch vor, gibt es glücklicherweise einfache Methoden, um herauszufinden welche Geräte viel Energie verbrauchen. Am einfachsten funktioniert das mit einem Energiemessgerät, das man einfach zwischen Steckdose und Gerät einsteckt.
Dieses zeichnet den Stromverbrauch kontinuierlich auf, und man kann schön auswerten wie viel Strom das angeschlossene Gerät in einem bestimmten Zeitraum benötigt. Mit dieser Methode kann man natürlich nur die Geräte überwachen, die an einer Steckdose angesteckt sind. Das schließt die Raumbeleuchtung sowie Geräte die direkt am Stromnetz angeschlossen sind aus.
Weiß man jedoch erst einmal welche Geräte wie viel Strom pro Tag verbrauchen, kann man sich leicht ausrechnen ob diese für eine zu hohe Stromrechnung verantwortlich sein können. Dazu hier ein anschauliches Beispiel:
Ein WLAN Router ist für gewöhnlich 24 Stunden am Tag eingeschaltet. Nimmt man eine Leistung von 20 Watt an, verbraucht alleine dieses eine Gerät pro Monat 14,4 kWh an Energie! Das sind stattliche 175 kWh pro Jahr!
Es gibt viele weitere Geräte, die man im Alltag meist gar nicht beachtet. So wie zum Beispiel den Kühlschrank der immer aktiv ist. Da man ihn nicht bewusst ein- und ausschaltet, macht man sich selten Gedanken um den Verbrauch. Allerdings sind das zumeist Geräte die man nicht mal eben für einige Stunden nicht benutzen kann. Sparen kann man hier nur langfristig, in dem man effizientere Modelle kauft.
Anders ist es bei TV-Geräten, Computer oder auch dem Elektroherd. Hier lässt sich normalerweise am meisten einsparen. Zum Beispiel haben wir uns erschrocken, dass unser Geschirrspüler deutlich mehr Energie benötigt als die Waschmaschine. Ein 60° Waschgang im Normalprogramm benötigt etwa 1,1 kWh. Der Geschirrspüler benötigt im standardmäßigen 65° Programm 1, 5 kWh pro Waschgang. Unsere Kühl- und Gefrierkombination im Gegensatz benötigt pro Tag durchschnittlich nur 0,3 kWh.
Energiemessgeräte gibt es ab etwa 10 Euro und sind generell eine gute Investition. Für uns war das aber noch nicht gut genug. Wir wollten Geräte auch steuern und genauer über eine längere Zeitraum überwachen können.
EcoFlow Smart Plugs

Darum haben wir uns für die EcoFlow Smart Plug entschieden! Der Smart Plug ist ein kleiner Zwischenstecker, der nicht nur den Stromverbrauch misst, sondern auch über einen längeren Zeitraum protokolliert. So kann man jederzeit über eine App am Handy nachschauen wie viel Strom ein Gerät aktuell oder in einem bestimmten Zeitraum verbraucht.
Außerdem lässt sich der Smart Plug auch automatisieren. Man könnte zum Beispiel den Strom zu einer bestimmten Uhrzeit ein- oder ausschalten lassen. Das alles funktioniert nicht nur im eigenen WLAN-Netz sondern über das Smartphone überall da, wo man Internet hat. Nach und nach haben wir alle größeren Geräte im Haus mit so einem Smart Plug nachgerüstet. Nun sehen wir in der App auf einen Blick wie viel Energie gerade von welchem Gerät verbraucht wird und können bei Bedarf die Geräte auch direkt ein- und ausschalten.
Besonders interessant sind diese Zwischenstecker in Kombination mit einem EcoFlow Balkonkraftwerk, doch darauf gehe ich in einem eigenen Beitrag ein.
Nicht selten ist ein einzelnes Gerät für den hohen Stromverbrauch verantwortlich. Doch manchmal misst man alle Geräte durch und findet trotzdem nicht heraus, wer der Stromfresser ist. In diesem Fall sollte man sich alle Verbraucher ansehen, die man nicht mit einem Stecker-Messgerät überwachen kann. So z.B. die Raumbeleuchtung. Eventuell gibt es eine vorhandene automatische Beleuchtung für den Außenbereich die öfter angeht bzw. mehr Strom braucht als man vermutet.
Halogenstrahler die oft vor Garagen eingesetzt werden, benötigen bis zu 500 Watt. Mit einem vergleichbaren LED-Strahler kann man mehr als die Hälfte Energie einsparen.
Stromspartipps
Es ist kaum zu glauben, mit welch geringem Aufwand man die eigene Stromrechnung drastisch senken kann. Hier ein paar konkrete Beispiele.
- Die Hintergrundbeleuchtung von TV-Geräten kann über 20 Watt brauchen. Das auf mehrere Stunden pro Tag hochgerechnet, ergibt Stromkosten von etwa 2 Euro pro Monat. Am besten schaltet man sie daher einfach ab.
- Die Helligkeit von Monitoren und Bildschirmen etwas herunterzuregeln kann 5 bis 10 % Energie einsparen.
- Waschmaschinen, Geschirrspüler und andere Haushaltsgeräte verfügen häufig über sogenannte Eco-Programme. Diese verbrauchen oft deutlich weniger Strom als das Standardprogramm.
- Ladegeräte benötigen auch dann ein wenig Energie, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Diese sollte man daher am besten abstecken wenn man sie nicht benötigt.
- Der Standby-Betrieb von Geräten benötigt zwar nur sehr wenig Strom, doch wer mehrere Geräte besitzt kann auch hier etwas Geld sparen, wenn die Geräte ausgesteckt oder an einen schaltbaren Zwischenstecker angeschlossen werden.
- Geschirrspüler und Waschmaschinen am besten nie halb leer laufen lassen. Da die meisten Geräte die Beladung nicht automatisch erkennen, wird dabei unnötig viel Strom und Wasser verbraucht.
- Wäschetrockner verbrauchen sehr viel Energie. Auf sie sollte man möglichst verzichten.
Strom einfach selber erzeugen
Strom sparen ist toll, aber warum nicht noch zusätzlich seinen eigenen Strom erzeugen? Das ist einfacher, als man im ersten Moment vielleicht denkt. Sogenannte Balkonkraftwerke leisten hier perfekte Dienste.
Kurz zusammengefasst benötigt man lediglich einige Solarpanele sowie einen Wechselrichter um selbst Strom erzeugen und ins Hausnetz einspeisen zu können. Kombiniert man dieses System noch mit einem Stromspeicher, holt man das bestmögliche heraus.
Unser EcoFlow Balkonkraftwerk inklusive 4 kWh Stromspeicher in Form einer Powerstaion spart uns durchschnittlich etwa 2kWh Energie pro Tag. Und das bei nur 2 Solarpanelen mit je 400 Watt Maximalleistung. Demnächst werden wir noch weitere Panele installieren.
Entsprechende Anlagen gibt es von verschiedenen Herstellern und sind selbstverständlich legal, müssen jedoch beim Stromanbieter gemeldet werden. Das erfolgt normalerweise über ein einfaches Formular und dauert nur wenige Minuten.
Nun muss nur noch die Sonne scheinen, schon erzeugt man sauberen Strom und spart dabei noch einiges an Geld.