Maul- und Klauenseuche – Töten für den Profit

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Die Maul- und Klauenseuche ist derzeit in allen Medien präsent. Bereits im Jänner dieses Jahres trat die Viruserkrankung in kleinem Umfang in Deutschland auf, im März dann auch in Ungarn und der Slowakei. Massenweise werden Tiere getötet. Aber warum eigentlich?

Sieht man sich die Erkrankung genauer an, ist der Grund recht schnell ersichtlich. Es geht wieder einmal nur um den Profit. Doch davon liest man kaum etwas! Geredet wird immer nur von Seuchenschutz und Keulung. Daher hier nun ein paar Fakten, die an anderer Stelle bisher kaum Erwähnung fanden.

Was ist MKS?

​Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Es erkranken also vor allem Nutztiere! Zwar kommt MKS auch bei Wildtieren wie Wildschweinen und Rehen vor, doch sind bei ihnen die Symptome zumeist deutlich milder.

Hauptsymptome sind hohes Fieber und Bläschen (ähnlich wie Brandblasen)an Zunge, Lippen, Mundschleimhaut und den Klauenspalten. Auch die Euter können betroffen sein.

1 bis 2 Wochen nach den Bläschen treten häufig Schmerzen, Lahmheit und Gewichtsverlust ein. Die Tiere speicheln stark und geben oft über lange Zeit weniger Milch. Teilweise ist die Milchproduktion dauerhaft eingeschränkt.

Übertragung

MKS ist extrem ansteckend und kann auf verschiedene Weisen zwischen Tieren übertragen werden. Neben der direkten Übertragung von Tier zu Tier durch Tröpfcheninfektion beim husten und niesen, wird das Virus auch durch Kot weitergegeben.

Besonders problematisch ist, dass sich das Virus auch über die Luft verbreiten kann. Die Aerosole (feine Tröpfchen) können über mehrere Stunden an Oberflächen infektiös bleiben. Insbesondere bei nahe aneinander gelegenen Höfen kann sich MKS daher sehr schnell verbreiten.

Zusätzlich ist die Übertragung durch landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge sowie Kleidung möglich. Auch Wildtiere können das Virus an Nutztiere weitergeben.

Behandlung und Mortalität

Derzeit gibt es keine spezifische Behandlung gegen die Maul- und Klauenseuche. Möglich ist jedoch eine symptomatische Behandlung. Insbesondere entzündungshemmende Medikamente sowie Antibiotika können eingesetzt werden.

Erkrankte Tiere können also nicht gezielt gegen das Virus behandelt werden, es ist jedoch durchaus möglich die Symptome zu lindern und den Tieren damit zu helfen. Dennoch wird das kaum bis gar nicht gemacht. Stattdessen werden alle erkrankten Tiere rigoros getötet.

Nötig ist das in den meisten Fällen definitiv nicht! Tatsächlich liegt die Sterblichkeit z.B. bei erwachsenen Rindern und Schweinen bei unter 5 Prozent. Bei Schafen und Ziegen ist der Verlauf der Krankheit meistens sehr mild, ebenso bei Pferden. Etwa 95 Prozent der erkrankten Tiere könnten also weiterleben. Allerdings sieht es bei Jungtieren bei weitem nicht so positiv aus. Hier soll die Sterblichkeitsrate bei über 50 Prozent liegen.

Wäre es also nicht sinnvoller die erwachsenen Tiere zu behandeln und lediglich die wirklich schwer erkrankten Tiere zu töten? Oder gleich alle Tiere vorbeugend gegen MKS zu impfen?

Impfung

Tatsächlich existiert eine Impfung gegen die Maul- und Klauenseuche. Doch genutzt wird sie kaum! Angeblich sind die Gründe dafür sehr komplex, so liest man es zumindest immer wieder.

Die Impfung macht Nutztiere immun gegen MKS, allerdings können sie das Virus weiter verbreiten. Zusätzlich erschwert sie die Erkennung betroffener Tiere, da bei Bluttests nicht klar unterschieden werden kann, ob ein Tier geimpft oder infiziert ist. Bei flächendeckender Impfung wäre dies jedoch gar nicht notwendig!

Flächendeckende Impfungen wären also eine sinnvolle Lösung, würden langfristig viel Tierleid und Kosten sparen. Einschränkend muss an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass das MKS-Virus in verschiedenen Stämmen auftritt, und es noch keine universelle Impfung gibt, die gegen alle Stämme gleichermaßen wirkt. In einem Ausbruchsfall müsste der Impfstoff angepasst werden, so wie das auch bei der Influenza (Grippe) bereits passiert.

Gefahr für Menschen?

Werden Keulungen, also die massenweise Tötung, durchgeführt um uns Menschen zu schützen? Ist das überhaupt notwendig?

Wohl kaum! Denn es gibt weltweit nur sehr wenige dokumentierte Fälle von MKS bei Menschen. Zumeist passierte die Ansteckung durch sehr engen Kontakt mit erkrankten Tieren. Die Symptome sind leichtes Fieber und Bläschen die rasch abheilen. Bleibende Schäden gibt es nicht.

Grundsätzlich ist eine Zoonose (Übertragung der Krankheit von Tiere auf Menschen) möglich, jedoch kommt das sehr selten vor. Bis heute sind durch die Maul- und Klauenseuche keine Todesfälle bei Menschen bekannt! Insgesamt sind die Gesundheitsrisiken für den Menschen durch MKS sehr gering.

Auch gesunde Tiere werden getötet

Es gibt viele Gründe erkrankte Tiere nicht zu töten. Doch der Wahnsinn geht noch viel weiter. Selbst gesunde Tiere werden umgebracht, wenn sie Kontakt zu erkrankten Tieren hatten oder auch nur im gleichen Betrieb untergebracht waren.

Selbst Tiere in der Umgebung, z.b. in benachbarten Betrieben, werden zumeist getötet. Auch dann, wenn diese keinen Kontakt zu erkrankten Tieren hatten.

Seuchenschutz oder Risiko?

Fast immer wird die Massentötung von Tieren mit dem Seuchenschutz begründet. Was im ersten Reflex noch sinnvoll und logisch erscheint, ist es bei genauerer Betrachtung jedoch eine faule Ausrede.

In der Praxis werden die toten Tiere zu Hunderten im Boden verscharrt. Dort verwesen sie, belasten schlimmstenfalls sogar das Grundwasser. Das Motto lautet: Aus den Augen, aus dem Sinn. So einfach ist es allerdings nicht!
Insbesondere bei hoch ansteckenden Krankheiten wie der Maul- und Klauenseuche besteht ein hohes Risiko wenn man so vorgeht.

Das MKS-Virus kann unter bestimmten Bedingungen im Boden über längere Zeit überleben. Das bedeutet, dass die in den Kadavern verbleibenden Viruspartikel auch nach dem Begraben über Monate hinweg infektiös bleiben können, besonders in feuchten oder kühlen Böden. Wenn die Tiere in nicht tief genug gegrabenen oder schlecht gesicherten Gräben vergraben werden, können Viruspartikel in das Grundwasser gelangen und sich weiter verbreiten.

Töten ist billiger

Um es kurz zu machen, es scheitert an der Profitgier des Menschen! Fleisch und Milchprodukte müssen schön billig sein, Tiere sind zur Massenware degradiert. Impfungen und die Behandlung erkrankter Nutztiere wären möglich, würden jedoch viel Geld kosten.

Geimpfte Tiere und ihre Produkte dürfen oft nicht in andere Länder exportiert werden, je nach Land gibt es unterschiedliche Vorschriften, was den Export zusätzlich erschweren würde. Der internationale Handel würde massiv beeinträchtigt. Ein Land mit MKS-Ausbruch wird sofort vom internationalen Tier- und Fleischhandel ausgeschlossen. Und es gibt weitere Gründe.

Einmal erkrankte Nutztiere geben oft über längere Zeit deutlich weniger Milch. Teilweise sogar ein Leben lang. In einer auf Profit ausgelegten Landwirtschaft ist das selbstverständlich nicht erwünscht. Lahmende Tiere sind schwer bis gar nicht verkäuflich. Maximale Leistung für maximalen Gewinn ist das Ziel! Daher geht das Töten weiter…

Landwirte haben keine Wahl

Die Schuld an dieser Situation alleine bei den Landwirten zu suchen, ist jedoch zu kurz gedacht. Tatsächlich haben diese nämlich gar keine Wahl! Das österreichische Tierseuchengesetz und eine spezielle MKS Verordnung regeln exakt wie mit betroffenen Tieren umzugehen ist.

Erkrankte Tiere müssen ausnahmslos getötet werden, so will es das Gesetz. Eine Person die namentlich nicht genannt werden möchte, sagte uns dazu:

Das Problem sind nicht die paar Tiere die an MKS sterben, sondern die extremen wirtschaftlichen Folgen.
Nicht MKS tötet – die Wirtschaft und der Seuchenschutz tun es. Und das ist politisch gewollt, weil MKS extrem teuer und schwer zu kontrollieren wäre.