Komposter richtig aufstellen und befüllen

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Ein Komposter richtig anzulegen ist wichtig, um eine schnelle und effektive Zersetzung der organischen Materialien zu gewährleisten. Einfach nur Speisereste hineinwerfen und darauf warten, am Ende guten Kompost zu erhalten, funktioniert leider nicht.

Kompost ist ein natürliches Düngemittel, das durch die Zersetzung organischer Abfälle entsteht. Mikroorganismen, Würmer und Pilze zersetzen Küchen- und Gartenabfälle in nährstoffreiche Erde. Dazu braucht es nicht viel, doch Standort und Schichtung sollten passen.

Warum ist Kompost nützlich?

Kurz gesagt: Kompost ist recycelte Natur! Er speichert Feuchtigkeit, lockert den Boden und liefert wichtige Nährstoffe für Pflanzen.

Gleichzeitig ist er sehr umweltfreundlich, da er Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält und somit künstlichen Dünger spart.

Welcher Komposter soll es sein?

Bevor man sich an die Auswahl des richtigen Standorts macht, muss natürlich ein geeigneter Komposter her. Entsprechende Modelle gibt es aus Holz, Metall und Kunststoff.

  • Holzkomposter fügen sich optisch besonders gut in den eigenen Garten ein. Jedoch muss das Material mit Holzlasur vor der Sonne und Feuchtigkeit geschützt werden.
  • Komposter aus Metall sind besonders langlebig und meistens im mittleren Preissegment angesiedelt. Die Bauart sorgt für eine sehr gute Durchlüftung. Jedoch ist das zu kompostierende Material nicht nur frei sichtbar, sondern auch für Nagetiere frei zugänglich.
  • Kunststoff-Komposter sind die günstigste Variante und werden auch als Schnell- oder Thermokomposter bezeichnet. Sie sind langlebig und in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.

Schnellkomposter sind nur nach unten hin offen, oben besitzen sie einen Deckel zum nachfüllen des Materials. Meistens sind sie schwarz oder dunkelgrün, da sie sich so schneller erwärmen. Das feuchtwarme Klima in ihm sorgt für eine schnellere Verrottung der Grünabfälle. Die Entnahme des Kompost erfolgt über eine Klappe oder Tür.

Für so einen Schnellkomposter haben wir uns entschieden und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Thermokomposter sind etwas teurer und unterscheiden sich von den Schnellkompostern durch eine gute Wärmedämmung. Durch die gleichbleibende höhere Temperatur beschleunigt sich die Kompostierung.

Der richtige Standort

Optimal ist ein Standort im Halbschatten. Zu viel direkte Sonne führt nämlich dazu, dass der Kompost austrocknet. Komposter werden daher gerne unter Bäumen platziert. Der Aufstellort sollte jedenfalls zu jeder Jahreszeit leicht zugänglich sein.

Den Komposter stellt man direkt auf die Erde bzw. den Rasen, so können Regenwürmer und Mikroorganismen direkt mit der Arbeit beginnen. Als Schutz vor Mäusen, kann darunter noch ein feinmaschiges Gitter ausgelegt werden.

Die richtige Schichtung

Ein Komposthaufen funktioniert am besten, wenn er in Schichten aufgebaut ist. Die Empfehlungen hierfür sind vielfältig und teilweise widersprüchlich. Daher wollen wir an dieser Stelle unsere eigene Erfahrung wiedergeben.

1. Drainage: Grobe Materialien wie Zweige und kleine Äste für eine gute Luftzirkulation. Wir nutzen auch gerne Häckselgut und Laub. Die Schicht sollte etwa 20 cm hoch sein.

2. Abfälle: Wiederum etwa 20 cm hoch, werden Gemüse- und Obstabfälle, Rasenschnitt, Kaffeesatz usw. eingefüllt.

3. Zwischenschicht: Eine dünne Schicht (etwa 5 cm) Erde oder reifer Kompost fördert Mikroorganismen.

Je nach Höhe des Komposters können nun Schritt 2 und 3 mehrmals wiederholt werden. Nach der letzten Abfallschicht folgt jedoch keine Zwischenschicht, sondern die Deckschicht.

4. Deckschicht: Die oberste Schicht besteht bei uns aus Stroh, Heu oder trockenem Laub, je nachdem was wir gerade zur Verfügung haben.

Nach etwa 6–12 Monaten entsteht reifer Kompost, der im Garten verwendet werden kann. Um immer ausreichend Kompost zur Verfügung zu haben, empfiehlt es sich, gleich zwei Komposthaufen anzulegen.

Was darf hinein?

Geeignet:

  • Obst- und Gemüsereste
  • Geringe Mengen Schalen von Bananen und Zitrusfrüchten
  • Kaffee- und Teesatz (ohne Filter mit Kunststoffanteil)
  • Eierschalen
  • Blätter, Stroh, kleine Zweige
  • Unbedrucktes Papier, Pappe (zerrissen)
  • Rasenschnitt (in dünnen Schichten)
  • Kleine Mengen reiner Holzasche

Nicht geeignet:

  • Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch und Knochen (lockt Tiere an)
  • Milchprodukte
  • Große Mengen Brot oder Zitrusfrüchte
  • Kranke Pflanzen oder Samen von Unkraut
  • Katzen- oder Hundekot

Pflege

Auch bei der notwendigen Pflege der Kompostmiete – so wird der Komposthaufen auch genannt – gibt es unterschiedliche Meinungen. Wie sollte es auch anders sein.

Empfohlen wird das regelmäßige Umschichten alle 2 bis 4 Wochen, um Sauerstoff unterzumischen. Nach unserer Erfahrung ist das insbesondere bei Kompostern aus Kunststoff sehr aufwendig, aber auch gar nicht notwendig, wenn man von Beginn an ordentlich schichtet.

Der Kompost sollte leicht feucht gehalten werden, in etwa wie ein ausgedrückter Schwamm. Geschlossene Komposter sind hier wieder deutlich einfacher in der Pflege. Offene Komposter sollten gut mit Laub oder Stroh abgedeckt werden, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.