Gefährlicher Defekt bei Einhell Heißluftpistole

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Sowohl beruflich als auch privat arbeiten wir viel mit Geräten von Einhell. Vom Rasenmäher bis zur Kettensäge, vom Akkuschrauber bis zur LED Lampe, wir besitzen über 30 Geräte dieses Herstellers. Doch unser letzter Kauf ist wortwörtlich brandgefährlich!

Eine Akku Heißluftpistole soll heiß werden, dafür kauft man sie schließlich. So auch das Modell 4520500 TE-HA 18 Li von Einhell. Das Gerät verfügt über einen Schalter mit 3 Stufen. Auf Stufe 0 ist das Gerät aus, Stufe 1 liefert 350° heiße Luft und Stufe 2 schafft es laut Hersteller sogar auf 550°. Soweit so gut.

Wir wollten damit Kunststoffteile biegen, Folien ablösen und was sonst noch an Anwendungen anfällt. Soweit kam es nur leider nicht!

Nichts gegen Einhell

Wie schon erwähnt, wir besitzen viele Geräte von Einhell. Manche werden mit Benzin angetrieben, so wie unser Notstromgenerator, andere wie unsere Bohrmaschine arbeiten mit 230V. Die meisten unserer Geräte funktionieren jedoch mit einem 18V Akku.

Bisher hatten wir nur ein einziges Mal Grund zur Reklamation. Das Gerät wurde vom Baumarkt an Einhell geschickt und vom Hersteller problemlos und kostenlos ausgetauscht. Genau sollte es auch laufen.

Warum ich das extra betone? Weil es in unserer Zeit leider modern geworden ist, einen Shitstorm gegen Firmen bzw. Marken auslösen zu wollen, genau das wollen wir jedoch nicht! Sachliche Kritik und Fakten sind uns wichtig!

Gefährlicher Defekt

Die Einhell Heißluftpistole haben wir in einem Baumarkt gekauft. Sie war nicht lagernd, wurde direkt beim Hersteller für uns bestellt. Es handelt sich hier also um Neuware, original verpackt und ohne äußerlich sichtbare Schäden oder Nutzungsspuren. Dann lag sie einige Zeit ungenutzt herum, bis sie endlich eingesetzt werden sollte.

Damit der Akku beim folgenden Transport nicht herumfällt, habe ich ihn am Gerät angesteckt und das Gerät dann in einem Transportkoffer, übrigens auch von Einhell, mit Schaumstoffeinlage verstaut. Einige Minuten später bemerkte ich einen unangenehmen Geruch im Büro. Der Gestank wurde schnell stärker, es roch nach verbranntem Kunststoff.

Der Verursacher war zum Glück schnell gefunden. Die Heißluftpistole hatte die Schaumstoffeinlage angeschmolzen. Normalerweise würde auch ich, so ehrlich muss ich schon sein, von einem Benutzerfehler ausgehen. Vielleicht wurde das Gerät versehentlich eingeschaltet und es wurde einfach nicht bemerkt? Wobei, das Gebläse müsste man doch hören!?

Und dann der Schock: Der Luftauslass des Geräts war sehr heiß, der Schalter jedoch auf Null! Wie kann das möglich sein? Das wollten wir unbedingt herausfinden, doch erst mussten wir die Räume lüften!

Video

Es stellte sich heraus, dass unser Gerät schon beim anstecken des Akkus zu heizen begann. Ein brand- und schlimmstenfalls lebensgefährlicher Defekt, der so nicht vorkommen darf! Ein Defekt, den wir auch auf Video festgehalten haben, denn so etwas haben wir tatsächlich noch nie erlebt.

Das Video entstand Anfang Dezember 2021. Und ja, in dem Moment war ich stinksauer!

Vorsichtsmaßnahmen

Selbstverständlich haben wir auch Einhell am 05.12.2021 per Kontaktformular um Stellungnahme gebeten.

Auf jeden Fall lauten unsere Empfehlungen:

  • Akku erst kurz vor Gebrauch aufstecken
  • Gerät nicht mit angestecktem Akku transportieren.
  • Akku nach Gebrauch sofort entfernen

Prompte Reaktion

Schneller geht es nicht. Schon am nächsten Tag bekamen wir einen Anruf von Einhell. Man hat uns per Email ein Rücksendeetikett geschickt. Das Paket war schon am nächsten Tag am Weg zum Kundendienst. Die Qualitätssicherung wird sich das Gerät ansehen und wir werden dann auch Bescheid bekommen.

Kurz danach hat man uns auch eine Antwort auf das YT Video geschickt. Da der Kommentar wohl aufgrund der eingefügten Email-Adresse (Spamschutz) nicht unter dem Video angezeigt wird, hier der Screenshot dazu:

Update

Mittlerweile wurde unsere Heißluftpistole ausgetauscht. Alle Infos dazu, hier in unserem Update-Video.

Und das sagt Einhell dazu:

Der Grund für den Defekt war ein defekter MOS-FET auf der Platine. Dieser sorgte für einen Kurzschluss und das Aufheizen der Heizspirale, ohne dass der Schalter am Handgriff betätigt wurde.

Bei weit über 10.000 verkauften Geräten in DE und AT ist uns auch weiterhin nur dieser eine Fall bekannt. Wir bedauern den Ausfall und hoffen, dass Sie mit seinem Austauschgerät zufrieden sind.

Email Einhell Kundenservice vom 16.01.2022

Fazit

Der Defekt eines einzelnen elektronischen Bauteils führte also zum unkontrollierten Aufheizen der Heißluftpistole.

Wenn ein Fehler an einem einzigen Bauteil (in diesem Fall MOS-FET) dazu führt, dass sich ein Gerät unkontrolliert aufheizt, ist das nach unserer Meinung eindeutig ein Konstruktionsfehler. Es müsste hier ein (mechanisches) Fail-Safe geben um genau das zu verhindern.

Es bleibt zu hoffen, dass Einhell aus dem Fehler lernt und eine zukünftige Gerätegeneration anders konstruiert wird.