Droht Unimarkt die Insolvenz?

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Die Nachricht am 30. September 2025 schlug ein wie eine Bombe: Unimarkt sperrt alle Filialen zu! Das Unternehmen nennt das eine „Strategische Weichenstellung“. Zurück blieben viele offene Fragen. Vor allem für die Angestellten!

Der Lebensmittelhändler aus Traun verzeichnete im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Verlust von rund 16 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2024/25 gibt es noch keine konkreten Zahlen. Presseberichte sprechen jedoch davon, dass kein Gewinn zu erwarten ist und die Umsätze der Handelsgesellschaft stark gesunken sein sollen. Unimarkt selbst sprach von Umstrukturierungen.

UNIMARKT hat eine strategische Richtungsentscheidung getroffen und prüft derzeit die Übergabe von Standorten an neue Betreiber. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine möglichst große Anzahl unserer Geschäfte langfristig zu erhalten und die Nahversorgung für unsere Kundinnen und Kunden zu sichern. Bis zum Jahresende soll eine Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung der einzelnen Standorte getroffen werden. Wir führen bereits konstruktive Gespräche mit Interessenten und sehen großes Interesse.

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Nun ist klar: Nach 50 Jahren in Österreich ist Schluss. 600 Beschäftigte werden den Arbeitsplatz verlieren, alle gut 90 Filialen sperren zu.

Umstrukturierung

Bereits im Dezember 2024 wurde mitgeteilt, man würde den Logistikstandort in Graz-Seiersberg bis Februar 2025 schließen. Etwa 90 Mitarbeiter verloren dadurch ihre Arbeit.

Zusätzlich wurden im Jahr 2024 bereits 24 Filialen geschlossen. Laut „Kronen Zeitung“ schrumpfte das Filialnetz Stand Jänner 2025 auf 105 Geschäfte. Ende 2023 waren es noch 129 Standorte.

Mitarbeiter wurden überrumpelt

Unimarkt ließ verlautbaren, die Mitarbeiter würden informiert. Die Standorte, und damit die Arbeitsplätze, sollen möglichst erhalten bleiben.

Was sich wie ein geordneter Rückzug liest, war in Wahrheit wohl nicht ganz so gut geplant. Zumindest die Beschäftigten in den Filialen wurden teils eiskalt erwischt. Sie erfuhren oftmals von Bekannten oder aus den Nachrichten vom drohenden Jobverlust. Einige wurden sogar von Kunden im Geschäft darauf angesprochen, hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Informationen vom Konzern.

Wir konnten mit einigen Mitarbeitern sprechen. Die Beschäftigte eines oberösterreichischen Standorts erzählte uns, von der Schließung der eigenen Filiale per WhatsApp Nachricht einer Verwandten erfahren zu haben. Später wurde sie dann auch von Kunden angesprochen. Zwar gab es wohl auch eine Email der Geschäftsführung an die Filialen, die bereits in den Morgenstunden versandt wurde, doch von dieser erfuhr sie erst am nächsten Tag.

Bereits zahlreiche Kündigungen

Stand heute sollen bereits alle Mitarbeiter der Zentrale die Kündigung erhalten haben. Gebietsverkaufsleiter haben die traurige Pflicht, die von ihnen betreuten Filialen abzufahren und vereinzelt Kündigungen auszusprechen. Betroffen sein sollen vor allem Mitarbeiter die bereits länger im Unternehmen tätig sind.

Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit bis alle Mitarbeiter gekündigt werden. Wie viele davon von anderen Unternehmen übernommen werden ist unklar. Zwar soll es Interessenten für einzelne Standorte geben, doch nähere Informationen dazu gibt es nicht.

Kaum Informationen

Noch sind viele Fragen ungeklärt! Unimarkt tritt z.B. auch als Franchisegeber auf. Wie es für diese Händler weitergehen soll, ist nicht bekannt. Sie werden sich um neue Partner bemühen müssen.

Hinter vorgehaltener Hand berichten Unimarkt Mitarbeiter von fehlender Unterstützung durch den Konzern. Informationen gäbe es kaum, dafür umso mehr Durchhalteparolen. Im Vordergrund stehe der Kunde, die Regale sollen weiter gut gefüllt bleiben. Auf Sorgen und Ängste der Mitarbeiter würde jedoch nicht eingegangen werden.

Nun mehren sich auch noch die Gerüchte, wonach Unimarkt insolvent werden könnte. Offizielle Aussagen dazu gibt es allerdings nicht! Vereinzelt hört man, die Verhandlungen zur Übernahme von Standorten liefen nicht schlecht, einzelne Immobilien wären bereits verkauft worden. Dennoch würden sich manche Lieferanten bereits Sorgen machen.

Derartige Gerüchte sind selbstverständlich zu erwarten, wenn eine große Firma die Schließung aller Standorte bekannt gibt. Klare Ansagen und ehrliche Informationen für Mitarbeiter und Geschäftspartner könnten hier Klarheit schaffen.

Quellen: