Buzzard Pro XL – Einsteigerheli mit leichten Schwächen

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Der Traum vom Fliegen muss kein Traum bleiben. Waren Modellhelikopter vor einigen Jahren noch nahezu unerschwinglich, bekommt man gute Einsteigermodelle mittlerweile bereits ab ca. 120 Euro. So auch den Amewi Buzzard Pro XL.

Hat man RC Modelle bisher nur am Boden und im Wasser bewegt, ist das erste ferngesteuerte Fluggerät etwas ganz besonderes. Für uns sollte es etwas günstiges, aber brauchbares sein, dass sich auch von Einsteigern gut steuern lässt.

So sind wir zum Amewi Buzzard Pro XL gekommen.

Unboxing

Der Hubschrauber kommt gut geschützt in Styropor verpackt und ist darin mit Drahtbändern gesichert.

Mit in der Schachtel ist alles was man für den Flug benötigt, nur 4 Stück AA Batterien muss man noch besorgen. Sogar Ersatzrotoren sind dabei.

Was auffällt: Die Fernsteuerung macht einen erstaunlich hochwertigen Eindruck.

Holpriger Start – Bescheidene Anleitung

Um ja nichts falsch zu machen, warfen wir als erstes einen Blick ins Handbuch. Auf den ersten Blick erschien alles logisch und wirklich gut erklärt. Schritt für Schritt wird alles durchgegangen, Bilder erleichtern die Sache.

Doch schon vor dem einschalten des Helikopters, standen wir vor einem kleinen Problem… Laut Text und Abbildung sollten wir das Ladegerät des Akkus an der rechten Seite des Helis anstecken. Nur weder stimmt die Abbildung des Ladegeräts, noch gibt es an der rechten Seite irgend einen Anschluss.

Ähnlich verwirrend geht es weiter. Laut Anleitung kann man das Modell ein- und ausschalten. Ja nun, dass sollte wirklich nicht schwierig sein. Ist es aber! Denn da wo der Platz für den Schalter vorgesehen ist, befindet sich nur ein Loch…

Erst dachten wir, man hätte vergessen den Schalter einzubauen. Doch auch das ausgestellte Modell im Geschäft und Fotos im Internet zeigten, es war bei allen Helis so!

Als wäre die Verwirrung nicht schon groß genug, ist der rote Anschluss auf der linken Seite des Helis mit „CHA“ beschriftet. Hier sollte also der Ladeanschluss sein. Na gut, aber wo steckt man dann den Akku am Heli an??? Es gibt ja nur diesen einen Anschluss.

Des Rätsels Lösung

Mit ein bisschen Erfahrung und/oder technischem Verständnis, ist das Rätsel schnell gelöst. Ein Einsteiger der streng nach Anleitung vorgehen möchte, hat aber kaum eine Chance!

Der Akku wird zum laden direkt am Ladegerät angeschlossen. Zum fliegen steckt man den Akku an den Ladeeingang des Helikopters. Einen Schalter gibt es nicht. Das ist zwar auch gar nicht notwendig, wäre aber die deutlich elegantere Lösung! Denn so muss nun bei jedem Ladevorgang der Akku vom Heli getrennt werden. Das bedeutet, vor jedem Flug müssen beide Akku-Kabel, Ladeanschluss und Verbindung zum Heli sind nämlich zwei getrennte Kabel, wieder sicher am Hubschrauber befestigt werden. Wer lässt sich so einen Blödsinn einfallen?

Einen Schalter selbst nachzurüsten ist keine große Sache. Passende Schalter findet man auf Amazon ab etwa 3 Euro.

Trimmung

Den Heli ordentlich zu trimmen ist unbedingt notwendig. Also ist das natürlich auch unser nächster Schritt gewesen. Tipps zur Trimmung finden Sie übrigens hier.

Nur leider war bei uns ans Abheben erst gar nicht zu denken.

Sobald der Heli ein bisschen Auftrieb bekam, kippte er schon nach rechts vorne. Also trimmten wir nach, versuchten es wieder usw.

Nach 2 vollen Akkuladungen schafften wir noch immer keine stabile Fluglage. Das Ergebnis war unter anderem ein Absturz in ein Brennnesselfeld.

Schlussendlich waren wir mit der Trimmung am Anschlag und es klappte noch immer nicht. Also haben wir uns auf die Ursache dafür gemacht. Und wir mussten nicht lange suchen.

Der Akku saß zwar fest, war aber viel zu weit vorne montiert und nach rechts verschoben. Es mussten nur 2 Schrauben gelöst und der Akku eingerichtet werden, schon war das Problem gelöst. Vor dem nächsten Versuch stellten wir natürlich auch noch die Trimmung auf Werkseinstellung zurück.

Und er fliegt doch

Nun war die Trimmung relativ einfach und nach wenigen Minuten erledigt. In der Luft noch schnell die Feintrimmung durchgeführt, konnte der erste Probeflug endlich starten.

Der Amewi Buzzard Pro XL ist ein typischer Helikopter. Nicht ganz einfach zu steuern, aber macht jede Menge Spaß! Leichten Wind verträgt er gut, doch bei kräftigeren Windböen gerät er schnell außer Kontrolle. Eine entsprechende Flughöhe vorausgesetzt, lässt er sich gut einfangen, dafür ist aber etwas Übung erforderlich!

Sollte es mit der sanften Landung doch nicht so klappen wie geplant, ist das aber auch nicht so schlimm. Unser Heli hat geschätzt schon etwa 50 Bruchlandungen auf Gras hinter sich. Bis auf Kratzer auf der Verkleidung und leichte Blessuren an den Rotorblättern ist nichts passiert.

Fazit

Auch wenn der Start einigermaßen holprig verlief, der Amewi Buzzard Pro XL ist sein Geld wert.

Besonders gut gefallen uns die hochwertige Fernsteuerung und die robuste Bauweise. Außerdem werden Ersatz-Rotorblätter mitgeliefert, dass ist gerade bei den ersten Flugversuchen äußerst beruhigend.

Negativ fällt vor allem die schlechte Anleitung auf, die Einsteiger ziemlich verwirren dürfte.

Der falsch positionierte Akku fließt in unsere Wertung nicht mit ein, da wir bisher keinen Hinweis darauf haben, dass dieses Problem häufiger auftritt. Eventuell hatten wir einfach nur Pech.