So sinnvoll sind Powerbanks mit Solarpanel wirklich

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Kleine mobile Stromspeicher, sogenannte Powerbanks, erfreuen sich großer Beliebtheit. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, immer öfter auch mit eingebauter LED-Leuchte und integriertem Solarpanel. Für uns Grund genug, sich genauer anzusehen, wie wirkungsvoll diese Solarpanele sind. Das Ergebnis dürfte so manchen Leser überraschen!

Powerbanks lädt man normalerweise über ein Netzteil oder USB-Ladegerät auf. Je nach Leistung der Stromversorgung und Kapazität des Akkus, dauert das etwa 2 bis 5 Stunden.

Das reicht dann aus um sein Smartphone mehrfach zu laden oder die Laufzeit des Tablets deutlich zu verlängern. Doch dann muss der Stromspeicher selber wieder aufgeladen werden.

Einfaches Funktionsprinzip

Steht gerade kein Ladegerät zur Verfügung, kann ein Solarpanel diese Funktion übernehmen. Insbesondere für die Krisenvorsorge aber auch beim Camping und auf ausgedehnten Wanderungen kann das recht nützlich sein.

Powerbank in die Sonne legen und warten, der Akku lädt sich quasi von alleine. So versprechen es zumindest viele Hersteller.

Doch ganz so ist es leider nicht!

Tatsächlich ist es so, dass die Solarpanele Strom erzeugen und der verbaute Akku mit ihrer Hilfe geladen werden kann. In der Praxis funktioniert das aber nur selten so gut wie in der Werbung versprochen wird!

Foto: Fellner Manfred

Theorie und Praxis

Die verbauten Panele sind recht klein und liefern somit auch nur wenig Strom. Selbst unter besten Bedingungen, also in der prallen Mittagssonne, schaffen hochwertige Geräte nicht mehr als 1000 mA. Unsere eigene Powerbank lädt über Solar mit nur etwa 200 mA, angegeben sind 280 mA. Das dürfte aber wohl eher der theoretisch erreichbare Maximalladestrom sein.

In der Praxis bedeutet das bei dem verbauten Akku mit einer Kapazität von 20.100 mAh also folgendes:

20.100 (mAh) / 200 (mAh) = 100,5 Stunden Ladezeit

Ja, 100 Stunden. Und zwar Sonnenstunden! Geht man von 5 Stunden praller Sonne täglich aus, müsste man also 20 Tage warten, bis ein komplett leerer Akku wieder voll geladen ist. Vorausgesetzt, es ist kein bewölkter Tag dabei und man entnimmt während dieser Zeit keinen Strom. Selbst dann müsste man noch eine geringe Selbstentladung und den Ladeverlust einberechnen.

Dennoch ist das Solarpanel nützlich!

Solarpanel richtig einsetzen

Um eine Powerbank komplett über ein verbautes Solarmodul aufzuladen, ist die Leistung also nicht ausreichend. Das war uns schon vor dem Kauf klar, wir haben uns dennoch bewusst für Modelle mit Solarpanel entschieden.

Unsere Powerbanks sind nur sehr selten wirklich komplett leer. Meistens nutzen wir sie als Notladegerät für die Handys und zum laden der Kameraausrüstung. Dazwischen hängen sie mit einem Karabiner am Rucksack oder Gürtel und laden sich sozusagen von alleine auf.

Im Büro liegen die Stromspeicher mit dem Solarpanel nach oben in Fensternähe. So erhalten sie gerade genug Lichteinfall um die Selbstentladung des Akkus zu verhindern. So sind sie immer voll geladen ohne lange darüber nachdenken zu müssen.

Zwar sind Powerbanks mit Solarpanel etwas teurer als andere, doch wer sie entsprechend einsetzt, wird die paar Euro mehr, nicht bereuen. Und im Notfall gilt sowieso: Lieber wenig Strom als gar keinen!