Krisenvorsorge: Radioaktive Strahlung

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Strahlung ist eine der Gefahren die man weder hören noch schmecken oder riechen kann. Dennoch kann sie furchtbare Schäden am Körper anrichten und weite Landstriche über hunderte Jahre unbewohnbar machen. Je nach Art und Intensität der Strahlungsquelle kann die schädliche Wirkung bereits durch ein Blatt Papier oder einige Meter Abstand auf ein ungefährliches Maß verringert werden. Doch es gibt auch noch die weit gefährlichere Gammastrahlung.

Neben der natürlichen, sogenannten Hintergrundstrahlung, die für uns absolut ungefährlich ist, tritt radioaktive Strahlung vor allem in Atomkraftwerken, Versuchsreaktoren, Forschungseinrichtungen und durch Atomwaffen auf.

Um sich wirkungsvoll schützen zu können, muss man die verschiedenen Strahlungsarten kennen und deren Wirkung verstehen!

Daten und Fakten

  • Es gibt mehrere Strahlungsarten
  • Die Gefährlichkeit ist abhängig von Stärke und Dauer
  • Zusatzinfo: Geigerzähler und Dosimeter bieten eine einfache Möglichkeit die Strahlung zu messen

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Strahlungsarten

Alphastrahlung

Alphastrahlung ist von außen für den menschlichen Körper relativ ungefährlich. Die Aufnahme durch Einatmen oder mit der Nahrung, ist dagegen ausgesprochen gesundheitsschädlich.

Diese Strahlungsart besitzt jedoch nur eine sehr geringe Reichweite von etwa 10cm. Bereits ein dickes Blatt Papier oder dünne Alufolie schirmt zuverlässig ab.

Foto: Fellner Manfred

Betastrahlung

Betastrahlung reicht einige Meter weit. Ist die Haut dieser Strahlung ausgesetzt, werden die Hautschichten bis hin zu intensiven Verbrennungen geschädigt. Spätfolgen wie Hautkrebs sind möglich. An den Augen kann es zu Linsentrübung kommen.

Abschirmen lässt sie sich durch Aluminium oder Kunststoff mit einigen Millimetern Dicke. Dabei wird jedoch ein Teil der Energie in Röntgenstrahlung umgewandelt. Deshalb sollte ein Material mit geringer Ordnungszahl wie z.B. Kunststoff mit einer dahinterliegenden Schicht Schwermetall (Eisen, Blei, Kupfer) kombiniert werden um Betastrahlung abzuschirmen.

Gammastrahlung

Gammastrahlung tritt vor allem in Kernkraftwerken und bei Kernwaffenexplosionen auf und hat die vielfache Reichweite von Betastrahlung.

Um sie zuverlässig abzuschirmen, benötigt man Blei mit mindestens 20cm oder massive Betonwände von mind. 1 Meter Dicke!
Beim Menschen wird durch sie die sogenannte Strahlenkrankheit ausgelöst. Diese verläuft je nach Strahlendosis unterschiedlich stark von geringen Langzeitschäden bis hin zum Tod in wenigen Minuten.
Mögliche Symptome sind Hautrötungen, Blasen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit uvm.

Strahlenmenge und Wirkung

Es gibt verschiedene Maßeinheiten für Strahlung. Am verbreitetsten ist die Einheit „Sievert (Sv)“, Geigerzähler zeigen die Strahlung meistens in „Microsievert (µSv)“ an.

Wichtig ist, zu verstehen, dass (ausgenommen extrem hohe Werte) nicht die aktuell gemessene Strahlung ausschlaggebend ist, sondern die gesamt aufgenommene Dosis! Oder anders gesagt: Auch eine geringe Strahlung kann gefährlich sein, wenn man ihr über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist.

  • 0,0005 – 0,2 Sv / 500 – 200.000 µSv
    Keine direkte Auswirkung. Es wird jedoch angenommen, das Spätfolgen wie Krebs und Erbgutveränderungen ausgelöst werden können.
  • 0,2 – 0,5 Sv / 200.000 – 500.000 µSv
    Keine direkten Symptome. Im Blutbild ist eine Reduzierung der roten Blutkörperchen festzustellen.
  • 0,5 – 1,0 Sv / 500.000 – 1.000.000 µSv
    Kopfschmerzen, sogenannter Strahlenkater, sowie ein erhöhtes Infektionsrisiko können auftreten.
  • 1,0 – 2,0 Sv
    Innerhalb 3-24 Stunden setzt typischerweise Übelkeit ein. 10% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 30 Tagen.
  • 2,0 – 3,0 Sv
    Schwere Strahlenkrankheit. 35% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 30 Tagen.
  • 3,0 – 4,0 Sv
    Schwere Strahlenkrankheit. 50% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 30 Tagen.
  • 4,0 – 6,0 Sv
    Akute Strahlenkrankheit. 60% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 30 Tagen.
  • 6,0 – 10,0 Sv
    Akute Strahlenkrankheit. 100% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 14 Tagen.
  • 10,0 – 20,0 Sv
    Akute Strahlenkrankheit. Symptome treten innerhalb 30 Minuten auf. 100% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 7 Tagen.
  • 20,0 – 50,0 Sv
    Akute Strahlenkrankheit. 100% der Personen die einer derartigen Strahlendosis ausgesetzt werden, sterben innerhalb 3 Tagen.
  • > 50,0 Sv
    Akute Symptome und Koma tritt innerhalb weniger Minuten auf. Die Strahlendosis führt innerhalb weniger Stunden zum Tod.

Kontaminationsarten

Radioaktive Strahlung kann ihre gefährliche Wirkung auf den Menschen auf 3 Arten entfalten.

  • Fernkontamination
    Hier wirkt die Strahlung – wie die Bezeichnung schon sagt – aus der Ferne. Also ohne, dass man direkten Kontakt zu strahlendem Material hat.
  • Hautkontamination
    Dies tritt bei äußerem Kontakt mit strahlendem Material wie z.B. Flüssigkeiten auf.
  • Inkorporation
    Von Inkorporation spricht man, wenn radioaktive Substanzen durch Essen, Trinken oder Einatmen in den Körper gelangen.

Gefahrenquellen

Atomkraftwerke

Die aktuell wohl größte Gefahr geht von Reaktorunfällen aus. Selbst Länder wie Österreich, die selber keine Atomkraftwerke betreiben, sind oft grenznah von welchen umgeben. Auch wenn immer wieder die Sicherheit solcher Kraftwerke gepredigt wird, Tschernobyl und Fukushima haben deutlich gezeigt, dass es zu schweren Störfällen mit weitreichenden Folgen kommen kann.

Gebiete im Umkreis von mehr als 30km um das Kraftwerk können für Jahrzehnte unbewohnbar werden, die radioaktive Wolke noch hunderte Kilometer weiter für große Verstrahlung sorgen. Je nach Wetterlage könne radioaktive Partikel in hohe Luftschichten aufsteigen, über hunderte Kilometer vertragen und an einer anderen Stelle abregnen.

Der sogenannte Supergau, also der schlimmste anzunehmende Unfall, könnte Millionen Menschen verstrahlen, Anbauflächen für Lebensmittel unbrauchbar machen. Durch die Katastrophe von Tschernobyl 1986 wurden beispielsweise etwa 218.000 km² mit mehr als 37.000 Becquerel pro m² radioaktiv verstrahlt. Länder wie Finnland, Schweden Deutschland und Österreich waren und sind noch immer belastet!

Kernwaffen

Atombomben gehören zu den gefährlichsten Waffen der Welt. Seit Hiroshima und Nagasaki weiß die Welt was solche Massenvernichtungswaffen anrichten können, dennoch werden sie weiterhin zu tausenden gelagert. Zu den bekannteren Atomwaffenbesitzern wie Amerika und Russland, kommen viele weitere Staaten die bekanntermaßen derartige Waffen besitzen. Zusätzlich wird z.B. Nordkorea und dem Iran nachgesagt, daran zu arbeiten.
Die Gefahr besteht sowohl in der absichtlichen Nutzung als auch in Unfällen beim Umgang bzw. der Lagerung derartiger Waffen.

Werden Kernwaffen in der Luft gezündet, breitet sich die Druckwelle in alle Richtungen gleichmäßig aus.
Es entsteht eine 2. Druckwelle die sich in einiger Entfernung zum Hypozentrum mit der ersten vereinigt wodurch die Zerstörung in einiger Entfernung des Explosionsortes erheblich größer ist als in der Nähe. Je höher die Waffe gezündet wird, umso schwächer ist die Druckwelle, der betroffene Bereich vergrößert sich jedoch entsprechend. Die zerstörte Fläche kann bei einer Luftzündung doppelt so groß sein wie bei einer Bodenzündung.
Bei Bodenzündung liegt das Hauptmerkmal in einer radioaktiven Verseuchung großer Landstriche durch Fallout. Zusätzlich ist im Umkreis von bis zu 5km mit enormen Schäden durch die Druckwelle zu rechnen.

Die Auswirkungen sind je nach Einsatz unterschiedlich stark, die Effekte aber die gleichen:

  • Druckwelle
  • Thermische Strahlung (UV, Infrarot und sichtbares Licht)
  • Ionisierende Strahlung (Neutronen, Gamma- und Röntgenstrahlung)
  • Radioaktivität durch Fallout
  • EMP

Transporte

Die Castor-Transporte mit abgebrannten Brennelementen aus Atomkraftwerken sind wohl die bekanntesten, aber bei weitem nicht die einzigen. Tagtäglich wird radioaktives Material, großteils in zivilen Kleintransportern, über die Straßen oder per Flugzeug transportiert. Zumeist handelt es sich um schwach strahlendes Material für Labore und Krankenhäuser. Während der Castor-Transport von der Polizei geschützt und begleitet, sowie die Strahlung jederzeit überwacht wird, trifft dies auf kleinere Transporte nicht zu.

Die größte Gefahr geht hier von undichten Behältern bzw. direkten Kontakt aus, z.B. nach einem Verkehrsunfall.

Vorbeugende Maßnahmen

Im Alltag stößt man, wenn überhaupt, nur äußerst selten auf gefährliche Strahlung. Dennoch ist es nicht ganz ausgeschlossen wie der Fall eines Mannes vor einigen Jahren gezeigt hat. Dieser hatte Brennholz aus Tschechien gekauft und nur durch Zufall, beim ausprobieren seines Geigerzählers, entdeckte er die Strahlung.

Geigerzähler

Um sowohl für Alltagsgefahren als auch für den Notfall gerüstet zu sein, haben wir uns einen Gammascout Rechargeable zugelegt. Dieser Geigerzähler bleibt ständig eingeschaltet, der Akku hält dabei dennoch über Jahre! Zusätzlich können Grenzwerte definiert und Daten über USB ausgelesen werden. Über diesen Anschluss kann auch der fix eingebaute Akku geladen werden.

Das Gerät kann Alpha-, Beta- und Gammastrahlung messen und aufzeichnen. Wir haben eine sehr geringe Warnschwelle eingestellt und würden so auch bei nur gering höherer Belastung als üblich sofort akustisch gewarnt.

Transporte

Kurz und knapp: Halte Abstand zu bekannten Atomtransporten. Größere Transporte werden in den Medien oft genug bekannt gegeben.

Achten Sie bei Verkehrsunfällen auf entsprechende Warntafeln am Fahrzeug. Auch besonders gesicherte Transportbehältnisse, Schilder oder Aufkleber können Hinweise auf gefährliche Produkte liefern. Halten Sie sich von aufgeplatzten Kisten oder ausgelaufenen Flüssigkeiten fern.

Atomkraftwerke

Einem Unfall vorzubeugen liegt nicht in unserer Hand, sich darauf vorzubereiten schon!
Informieren Sie sich rechtzeitig über Atomkraftwerke im Umkreis von etwa 100km um Ihren Wohnort.

Ausrüstung zum absichern Ihrer Wohnung sollte immer griffbereit liegen. Legen Sie mehrere Fluchtrouten fest und bedenken Sie dabei, auch andere kommen im Notfall auf die Idee den Ort zu verlassen. Kleinere „Schleichwege“ können um ein vielfaches schneller als eine 3spurige Autobahn sein! Wenige Minuten Vorsprung können den Unterschied zwischen freier Fahrt und verstopfter Straße ausmachen.

Werfen Sie immer wieder einen Blick auf den Geigerzähler. Eigene Messwerte können eventuell aktueller als offizielle Warnungen sein.
Machen Sie sich vorab Gedanken ob Sie im Notfall flüchten oder das eigene Zuhause absichern wollen. Für beides wird weder ausreichend Zeit noch Material zur Verfügung stehen.

Auch wir selbst haben lange und ausführlich darüber diskutiert, da wir nur knapp 90km von Temelin entfernt wohnen. Schlussendlich haben wir uns dazu entschieden, es zu Hause auszusitzen. Dies begründet sich unter anderem aus der Entfernung zum AKW und der Tatsache das wir gut ausgerüstet sind.

Kernwaffen

Hier stoßen wir definitiv an unsere Grenzen und dennoch gibt es einige wenige Möglichkeiten sich vorzubereiten.

Achten Sie in den Nachrichten auf vermehrtes „Säbelrasseln“ von Ländern mit Atomwaffen. Oft genug werden leere Drohungen ausgesprochen, dennoch darf man sich nicht darauf verlassen. Ziele werden vor allem Militär- und Industrieanlagen, sowie Großstädte sein. Sich von solchen wahrscheinlichen Zielen fernzuhalten, ist also dringend zu empfehlen.

Verhalten im Notfall

Transporte

Grundsätzlich kann man sagen, bringen Sie möglichst viel Abstand zwischen sich und der Strahlungsquelle. Abgesehen von Castor-Transporten sind die Mengen an radioaktivem Material die transportiert werden, meist sehr gering.

Sollten Sie in einen Verkehrsunfall mit so einem Fahrzeug verwickelt sein oder hinzukommen, vermeiden Sie auf jeden Fall den direkten Kontakt mit dem strahlenden Material! In den meisten Fällen werden bereits einige Meter Abstand völlig ausreichend sind. Informieren Sie die Rettungskräfte über die radioaktive Ladung damit diese entsprechende Schutzmaßnahmen treffen können.

Lässt sich ein Kontakt gar nicht vermeiden, muss dieser so kurz wie nur irgend möglich gehalten werden!

Atomkraftwerke

Die Entscheidung zwischen Flucht und zu Hause ausharren ist nur schwer vorab zu treffen. Entfernung zum AKW, zu erwartende Belastung, Wetter, eigene Mobilität und Verkehrslage müssen dafür einbezogen werden. Unter 30km Entfernung würden wir immer die Flucht empfehlen! Zwischen 30 und 80km Entfernung zum AKW kommt es auf die schwere des Störfalls an. Ab etwa 80km kann man mit vernünftiger Ausrüstung auch ohne speziellen Schutzraum die radioaktive Belastung so weit reduzieren, dass man sein Zuhause nicht zwingend verlassen muss.

Entschließt man sich zur Flucht, sollte man diese möglichst rasch in Angriff nehmen. Verschließen Sie die Fenster und schalten Sie die Lüftung auf Umluft. Kein Fahrzeug ist zu 100% dicht, man kann die Luftzufuhr so jedoch stark reduzieren. Nutzen Sie möglichst wenig befahrene Straßen und bleiben Sie ruhig und konzentriert. Fahren Sie nicht übermäßig schnell, ein Unfall hält Sie bei weitem länger auf als eine vorsichtige Fahrweise!

Beachten Sie, dass es nicht immer sinnvoll ist, einfach nur möglichst viel Strecke zwischen sich und das AKW zu bringen. Winde könnten die radioaktive Wolke genau in Ihre Richtung blasen und 20km rechts oder links davon kann dadurch die Belastung um ein vielfaches geringer sein. Deshalb sollte der Beifahrer möglichst Wetter und Radionachrichten verfolgen um darauf reagieren zu können. Vermeiden Sie Regen, dieser wäscht radioaktive Partikel aus der Luft aus und sorgt für den sogenannten Fallout.

Wer den Notfall zu Hause aussitzen möchte, muss ebenso schnell reagieren. Begeben Sie sich auf jeden Fall ins Haus, am besten in einen geschützten Innenraum, Keller oder ähnliches. Am besten eignen sich fensterlose Räume mit dicken Mauern. Doch keine Panik, auch eine „normale“ Wohnung lässt sich gut zu einem provisorischen Schutzraum umrüsten.
Dichten Sie Fenster, Türen und andere Öffnungen mit Klebeband ab. Große Fensterflächen sollten zusätzlich mit Alufolie oder noch besser 3mm Aluplatten abgeschirmt werden.
Beachten Sie jedoch, dass je nach Personenanzahl und Raumgröße die Aufenthaltsdauer durch den Sauerstoffgehalt im Raum begrenzt ist. Sorgen Sie daher für entsprechenden Luftaustausch. Dieser sollte unbedingt erst nach dem Durchzug der radioaktiven Wolke geschehen, bleiben Sie also ruhig und vermeiden Sie jede unnötige Anstrengung. Dies reduziert den Sauerstoffverbrauch drastisch und sichert wertvolle Zeit. Ideal wäre ein Kohlenstoffdioxid-Messgerät um selbst kontrollieren zu können wann ein Luftaustausch nötig ist.

Achten Sie auf Informationen der Behörden. Diese werden über Radio und TV verbreitet und geben Auskunft über die radioaktive Belastung und richtige Verhaltensweisen. Auch allfällig nötige Evakuierungen werden hierüber bekannt gegeben. Behalten Sie den eigenen Geigerzähler im Blick. Dank entsprechender Ausrüstung sollten Sie einige Wochen überstehen können, ohne das Haus verlassen zu müssen.

Nachdem die radioaktive Wolke vorübergezogen und die Strahlung auf ein möglichst ungefährliches Maß gesunken ist, kann man wieder nach draußen, muss aber dennoch vorsichtig bleiben. Entfernen Sie die Abdichtung nur an einer Gebäudeöffnung und kontrollieren Sie dabei ständig mit dem Geigerzähler. Auch beim verlassen des Hauses sollte der Geigerzähler immer dabei sein, es ist durchaus möglich, dass Gegenstände und Gebiete unterschiedlich stark belastet wurden. Nehmen Sie nur Gegenstände mit ins Haus, die auf Radioaktivität kontrolliert bzw. entsprechend dekontaminiert wurden.
Auf keinen Fall sollten Früchte aus dem Garten verzehrt werden! Aber auch Leitungswasser könnte verstrahlt sein, dieses wird oft über viele Kilometer transportiert und kann entsprechend mehr oder weniger Strahlung abbekommen haben. Sind Einkäufe nötig, muss jedes Stück kontrolliert werden.

Kernwaffen

Zu den bereits hohen Gefahren die schon beim Thema Atomkraftwerke erwähnt wurden, kommen hier noch zwei weitere hinzu.
Während bzw. kurz nach der Explosion entsteht ein extrem heller Lichtblitz. Blickt man in diesen, kann dies auch in weiter Entfernung zu vorübergehender oder permanenter Erblindung führen.

Zusätzlich entsteht eine enorme Wärmestrahlung die schwere Verbrennungen verursachen kann. In kurzer Entfernung zur Explosion können Gegenstände spontan zu brennen beginnen!

Weiterführende Informationen

Eine Übersicht aller Atomkraftwerke in Europa findet ihr auf dieser interaktiven Google Maps Karte.
Mit klick auf die einzelnen AKWs, bekommt man weitere Informationen zu Störfällen: AKWs Europa

Jodtabletten

Oft liest man von sogenannten Jodtabletten. Die meisten wissen aber nur, dass man sie nach einem AKW-Unfall einnehmen soll, ohne die Wirkung und Sinnhaftigkeit zu verstehen. Deshalb an dieser Stelle eine kleine Einführung hierzu.

Kaliumjodidtabletten reichern die Schilddrüse mit dem Isotop 131 an und sorgen somit dafür, dass diese keine strahlenden Moleküle mehr aufnehmen kann. Die Tabletten sind in Apotheken erhältlich.

Zu beachten ist, dass besonders Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sowie Erwachsene bis 40 Jahre diese Tabletten nach öffentlicher Aufforderung einnehmen sollen, während für über 40jährige die Einnahme nicht empfohlen wird. Für diese Personengruppe besteht ein erhöhtes Risiko der Schilddrüsen-Überfunktion. Im Einzelfall (z.B. Einsatzpersonal) kann die Einnahme auch für über 40jährige sinnvoll sein.

Auch wenn diese nur sehr selten vorkommen, es gibt auch bekannte Nebenwirkungen. Diese sind: metallischer Geschmack, Erbrechen, Durchfall, Magenbeschwerden, Hautausschläge, Ruhelosigkeit und Herzklopfen.


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